Das Weberhandwerk hat in Ziemetshausen eine lange Tradition. Bereits 1614 wurde die Weberzunft mit elf ortsansässigen Webmeistern gegründet. Im 19. Jahrhundert war das Weben überwiegend Zuerwerb in kleineren Landwirtschaftsbetrieben, bis die Handweberei durch Mechanisierung des Gewerbes unrentabel wurde. Die Familie Stegmann, erstmals 1722 mit dem Webmeister Bernhard Stegmann in Ziemetshausen erwähnt, mechanisierte den Betrieb in den Jahren von 1920 bis 1928 und führte diesen bis 1967. Der Heimatverein Ziemetshausen hat die Weberei im angestammten Gebäude als museale Aufgabe übernommen und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Webstühle im Websaal und die Maschinen im Vorwerk gangbar zu machen, zu pflegen und zu warten, damit mit den funktionsfähigen Maschinen wieder Stoffe gewebt werden können. An den Öffnungstagen werden alle Maschinen in voller Funktion dem Besucher vorgeführt.
Im ehemaligen Wohnhaus der Weberfamilie Stegmann, gegenüber der mechanischen Weberei, wurde vom Heimatverein Ziemetshausen ein Heimatmuseum eingerichtet. Im sog. Stegmann-Laden mit der original erhaltenen Ladeneinrichtung, sind Kurzwaren, Konfektionswaren und Stoffe, gewebt von den Gebrüdern Stegmann zu besichtigen. Küche, Schlafzimmer und Stube wurden mit Möbeln, Geschirr und Gebrauchsgegenständen aus dem Fundus des Heimatvereins eingerichtet. Einer Schuhmacherin kann an den offenen Sonntagen bei der Arbeit in der komplett eingerichteten Schusterwerkstatt zugeschaut werden. Ein Zimmer im Obergeschoss dokumentiert das Leben und die Arbeit von Ziemetshauser Persönlichkeiten, welche über die heimischen Grenzen hinaus Beachtliches leisteten.