Das Staatsarchiv Augsburg verwahrt in seinem Bestand „Pflegamtsakten Aislingen“ ein bisher unbekannt gebliebenes Dokument von höchstem Interesse für die Regionalgeschichte des Bauernkriegs: Eine Eingabe der „ganzen Gemeinde“ Gundremmingen an den Augsburger Fürstbischof Christoph von Stadion. 
 Am 8. März 1525 klagen die seit 1492 hochstiftischen Untertanen ihre Sorgen: Es drücken die Verpflichtungen aus der Leibeigenschaft wie übermäßiger Zehnt und Erbschaftssteuer; es belasten „die vilfältigen dienste und das reißgelt [Kriegssteuer]“. Man bittet seine Fürstliche Gnaden, er möge diese Beschwernisse „abstellen“; und man prangert den Amtsmissbrauch an, den der Vogt von Aislingen treibe. 
 Das neunseitige Schreiben mit zwölf Beschwerdepunkten ist eines der raren Zeugnisse aus Bauernmund, das wie die Spitze eines Eisbergs aus dem Schweigen der Quellen zum Bauernstand in dieser Zeit herausragt. Während in Oberschwaben, aus den Gebieten um Baltringen links der Iller und der Memminger Gegend fast für jedes Dorf eine Beschwerdeschrift der Bauernschaft vorliegt, steht die Gundremminger Eingabe im Donauried einzig da. Darüber informiert die diesjährige Sonderausstellung des Heimatvereins und der Gemeinde Gundremmingen.